Johann H. Gorkiewicz  ▫Künstler
Cäcilia (Teilansicht nach Raffael), 2010, Öl auf Leinwand, 44x71 cm

Cäcilia
Teilansicht nach Raffael

2010, Öl auf Leinwand, 44x71 cm,
große Ansicht

Text zum Bild, Fortsetzung:

... Instrumenten. Die Handlung ist also eine rein innerliche, und eben deshalb durfte äußerlich nichts passieren. Dies erklärt den scheinbar konventionellen, fast langweilig statisch abwartenden Bildaufbau: Die vier Begleitfiguren (...) stehen voller Erwartung nebeneinander, sie wirken in der Gegensätzlichkeit ihrer Charaktere dissonant. Was wird Cäcilia tun? Links der Mann mit den Aktien in der Hand als symbolisches Geschenk materieller Werte vorbereitet, aber auch mit dem geistigen Schwert der Klarheit, der Fähigkeit in zentrierter und gelassener Ruhe Falsch und Wahr unterscheiden zu können. Dahinter der Jüngling als Bräutigam oder frei nach Interpretation ein Jüngling der auch ihr Bruder sein kann, der sich eine Entscheidung erwartend mit sehnsüchtigem Blick gezwungen sieht sich anderen zuzuwenden. Rechts die Stifterin mit dem bischöflichen Wächter im Hintergrund, die Zinnkanne mit Wein gefüllt hinreichend, auch sie müssen auf Cäcilia's Entscheidung warten. Cäcilia selbst im verklärtem Blick nach oben und einer Strieme am Hals die andeutet dass sie sich verstrickt hat und damit aus Stolz in eine etwas abgehobene, ungeerdete Verwirrung geriet. Nun aber als Errettung aus einer fatalen, ausweglosen Situation sich am Wendepunkt im positiven Sinn befindet. Damit kann eine neue Situation geschaffen werden, wenn sie sich entscheidet auch ihre wahren Beschützer und Beschützerin als solche zu akzeptieren und damit im Land bleiben kann... Darüber hinaus sind im Bild eine Unzahl von Symbolen und Metaphern verarbeitet welche eine intensive Beschäftigung erfordert und sich einer oberflächlichen Betrachtung gegenüberstehend entzieht.
© 12. Sep 2010, noch ein Beispiel